Die Retrotage gehen weiter: am Freitag ging die Blue Note aka Swing Kids mit dem Avocado Geburtstag im Orangehouse in München los. Neben einem vegangen Kuchenbuffet gab es auch noch Warsawwasraw mit einem unglaublichen Schlagzeuger und auch sonst eine Art von Geballer die es so kaum noch zu hören gibt, und die Norweger von Wolves Like Us, Musik von Menschen in Karohemden für Menschen in Karohemden. Blue Note kamen für mich so ca. 10 Jahre zu spät, und für das gesetztere Publikum auch etwas, jüngere waren kaum anwesend, die Zielgruppe war wohl schon auf dem Fluff. War schön sie live zu sehen und es war auch gut, leider war die Stimmung aber eher verhalten. Fotos davon hier.

Lange ist es her dass Les Savy Fav auf dieser Seite öfters Erwähnung fanden, waren sie doch nach längerer Pause bei den letzten Touren gar nicht mehr nach Süddeutschland gekommen. Die Herren sind ja schon gesetzter und Touren nicht mehr so umfangreich wie vor 10 Jahren wo sie innerhalb von 16 Monaten gleich 3 mal da waren, und Maßstäbe setzten in dieser an Highlights nicht gerade armen Zeit. Drum war die Spannung groß ob sie den Level noch halten konnten – kurz gesagt ja, aber anders. In der verwischten Erinnerung waren sie extrem unterhaltsam, aber Sänger Tim war noch nicht ganz so abgekoppelt vom Rest der Band als großer Entertainer, sondern spielte sogar auf nem Keyboard und hatte auch noch keine Karnevalsausrüstung dabei. Wirkte alles etwas homogener, und musikalisch waren sie damals wohl auf dem Höhepunkt. Jetzt spielten sie fast nur neuere Songs, und Tim ist inzwischen der große Zirkusdirektor, Clown und Zauberer in einer Person. Und das funktioniert auch fantastisch, wär ja auch schade wenn es noch genau das selbst wäre. Ganz sicher sind sie für mich immer noch eine der besten Livebands, wie unschwer auf den Fotos zu erkennen ist. Nachdem sie in der einen Woche in Nürnberg im K4 spielten schauten wir sie die Woche drauf auch noch im Feierwerk in München an, und die Wiederholungen waren rar: Tim macht einfach das Beste aus dem vorhandenen Material, und was in Nürnberg eine Bierbank ist, ist in München halt eine Matratze. In Nürnberg waren noch DD/MM/YYYY als Support dabei, die nicht so ganz meins waren und vor Les Savy Fav hat man eh schon verloren.

…oder Disaster Disaster 2011 zum zweiten, dieses mal mit Punch, June Paik, Dramamine, Blue Screen Of Death und Out On A Limb. Am meisten überzeugen konnten mich live an diesem Abend Blue Screen Of Death und Dramamine, aber wie ich zum ersten Abend schon schrieb – schön dass es dieses mal so abwechslungsreich war! Bei June Paik war es übrigens eigentlich zu dunkel zum fotografieren, deswegen auch nur 3 mäßige Fotos von ihnen.