Musik:


eine Art Best Of 2005

Zu viele gute Platten sind letztes Jahr hier unerwähnt geblieben, weshalb ich das hiermit nachholen will. Auf Schnelldurchlauf, in Schubladen, alles irgendwie letztes Jahr hängengeblieben. Also eine Art Best Of 2005 für mich.

Altherrenmusik:
The Double – Loose In The Air
Irgendwo zwischen Singer-Songwriter und Noise-Soundscapes, teilweise entspannt und plätschernd, teilweise höchst verzweifelt, und das in einem Song. Die letzten Songs leider etwas abfallend. Aber sonst zutiefst intensiv.
Calla – Collisions
Von langsamen postrockigen Instrumentals hin zu ziemlich straighten, warmen und vollen Songs. Hat sich schon länger abgezeichnet, aber mit dieser Platte endgültig vollzogen.
Okkervil River – Black Sheep Boy
Countryeske Indie-Emo-Songs mit gebrochener Stimme und Herzen, und wunderschönen Ausbrüchen – siehe For Real.
The National
Elegisch arrangierter Indierock, und dieses Mal haben weniger geplätschert dafür mehr Hits.

Kitsch-Pop:
Death Cab For Cutie – Plans
Irgendwie erinnert mich das an Modest Mouse‘ Major Debut: so zerbrechlich und traurig klangen auch Death Cab For Cutie auf keiner Platte.
Stars – Set Yourself On Fire
„Heart“ war ja nicht mehr zu steigern, dafür eben jetzt die größere Aufmerksamkeit und Standard praktisch gehalten. Wunderbar ergänzende Sängerin vs. Sänger.
The Decemberists – Picaresque
Theatralisch und majestätisch: sehnsüchtige Songs zwischen Folk und Indierock die sich in einen Kostümfilm verirrt haben.

Sommer, Sonne, Kindergeburtstag:
Architecture In Helsinki – In Case We Die
Aus Australiens Musikmetropole Melbourne in meine Ohren gewurmt. Manchmal fast zu happy, aber zum Ausgleich gibt’s ja andere Bands. Dafür mehr Songideen und Hooks in einem Song als bei anderen pro Platte.
Of Montreal – The Sunlandic Twins
Psychedelsich wirres Zeug durchsetzt mit klasse Pop-Songs, am besten geeignet für einen Sommertag mit Sonnenstich.
The Go Team – Thunder, Lightning, Strike
Eigentlich für mich mit den beiden obigen Bands die dritte Seite der Medaille des Weirdo-Pops, dieses Mal eher LoFi und mit Easy-70s-Fernsehserien-Anleihen, und mit diesem gewissen durchgedrehte-Cheerleader-Gang-Charme.
Gene Defcon – Throw Up & Die
Uh, den gibt’s noch? Die etwas stärker retardierte Version von Atom schafft anscheinend nur alle 5 Jahre ein CD, dafür ist die wie schon die erste vollgepackt mit über 40 kleinen Pop/Punk/Nerd-Tracks, und natürlich sind wieder richtige Perlen darunter.
Saturday Looks Good To Me – Every Night
Luftig fluffig sommerlich swingend – herzerfrischender Indie-Pop mit 60s Anleihen. Wie bei vielen Bands kommt’s mir mehr auf den Punkt wie bisher vor, scheint ein reifer Jahrgang zu sein.

Indie vs. Disco:
Outhud – Let Us Never Speak Of It Again
Das dauert bei mir immer mit dem warmwerden bei neuen Outhud und !!!-Platten, hier hat mich die stärkere Song-Orientierung und der erstmalige Gesang erstmal verwirrt, aber allmählich immer stärker gebannt.
LCD Soundsystem – st
Eigentlich nach den ganzen Singles eher ne doppelte Best-Of. Erstaunlich vielfältig, rockig und hatte eine längere Halbwertszeit als gedacht.
Why – Elephant Eyelash
Eine großartige Steigerung legten die Post-Hiphop-Indie-Popper auf Anticon hin. Davor waren sie mir noch zu sehr auf der Suche, zu unausgegoren, und dann sowas.
A Gun Called Tension – st
Ein wunderbarer Bastard zwischen Hiphop und Noiserock und allem was dazwischen liegt, sich dabei kaum festlegen läßt und auch noch funktioniert.
Supersystem – Always Never Again
Konzentration, zum wiederholten Male: noch so eine Band, die aus ihren vielen Ideen mit ihrer diesjährigen Platte ihr packenstes Amalgam hergestellt hat. Absolut mitreißender Elektro-Ethno-Disko-Post-Punk.

Singer-Songwriter:
The Evens – st
Auch zwei sich wunderbar ergänzende Stimmen. Und eine Neudefinition des Protestsongs, Ian MacKaye so offen politisch wie seit Embrace nicht, und das war bei Reagan. Aber erst live erschließen sich die Evens vollends.
Gustav – Rettet die Wale
Neudefinition des Protestsongs, Teil 2, dieses mal elektronisch. Auf dem Ladyfest Nürnberg ein wunderbarer Abschluß, auf Platte ebenso virtuos wie vielfältig.
Patrick Wolf – Wind In The Wires
Erst dieses Jahr durch Evi mitgekriegt, und das vorherige Album im nachhinein als noch besser befunden. Jedoch auch das ist fein. Lyrisch eher malerisch wie die Decemberists, musikalisch eine gelungener Cocktail aus Folk-Rock und Electronica, und dazu ein richtig ausdrucksstarke Stimme.

immer noch 80er:
Hot Hot Heat – Elevator
Da zitier ich mich halt einfach: Aber wenn der beste Effekt des Dance-Punk-Hypes ist, dass es wieder anhörbare Mainstreampopmusik wie diese hier gibt, meinetwegen.
Art Brut – Bang Bang Rock’n’Roll
Aberwitzige Texte, exaltiertes Gebrabbel als Gesang in dickem britischem Slang und mehr ihre 80s Version ist mehr Punk als New Romantic ;) – so lasse ich mir dann doch so einen britischen Hype gefallen.
Hail Social – st
Für mich so etwas wie die umgedrehten Faint: haben die vor 5 Jahren perfekte Wave-Pop Songs mit Synthies statt Gitarren gemacht, machen Hail Social jetzt perfekte Wave-Pop Songs mit Gitarren statt Synthies.
Thunderbirds Are Now – Justamustache
Hektisch, dicht, voller Hooks, überdreht – keine Ahnung, warum die noch nicht in aller Munde sind. Ach ja, der offizielle VÖ mal wieder.
Gogogo Airheart – Rats! Sing! Sing!
Immer noch am leben, irgendwie waren sie während des großen Dance-Punk-Hypes abgetaucht um danach in Ruhe weiter zu machen. Und das machen sie jetzt eingängiger denn je, aber immer noch genauso dreckig.

immer noch punk:
Trend – Navigator
Trend bringen es auch mit ihrer neuen Platte wieder auf den Punkt, etwas abwechslungsreicher, dafür weniger Überhits, aber weit über allem anderen was sich hier Punk schimpft. „Deine Probleme möchte ich haben, Ally McBeal“
Meneguar – I Was Born At Night
Rotziger, energetischer Indie-Punk mit nem Sack voll Melodien, der sich eher weniger verfährt sondern lieber auf den Punkt kommt.
Subrosa – Where’s My Rabbit
Endlich mal was in guter Aufnahme, könnte fast schreiben rotziger, energetischer Indie-Punk mit nem Sack voll Melodien, aber hier mehr mit Betonung auf Energie als Melodien.
Against Me! – Searching For A New Clarity
Das neue Album von everybody’s darlings ist fast doppelt so lang wie das alte Album, das macht aber gar nix: sie bleiben kurzweilig, jedoch wieder ein Stück gereifter. Interessant, so einen Song wie „Unprotected Sex…“ vor dem Labelwechsel zu machen. Wohl die Jawbreaker unserer Zeit.
Ted Leo – Shaking The Sheets
Alter Mann auf dem Gipfel seinen Schaffens. Seit Chisel nicht mehr so auf den Punkt und energetisch, keine Ausfälle, eine Platte, an der trotz ihrer Eingängigkeit die Songs wachsen und immer wieder neues entdeckt werden kann. Und auch endlich live, juchuh!

Über Konzerte hab ich ja mehr geschrieben, deshalb hier nur mal kurz was sich wirklich gelohnt hat live zu betrachten: Life At These Speeds, Revenge/Stagnation’s End/Static 84, The Evens, Les Georges Leningrad, Against Me!, Spacehorse, Dean Dirg, Trend, French Toast, The Paper Chase, Hot Snakes, Mae Shi, Dan Sartain, Ted Leo. Tobi

Now playing: Ted Leo – The One Who Got Us Out

Hail Social – s/t

Irgendwie krieg ich das nicht mehr so hin. Früher hab ich mich mal alle zwei Monate hin gehockt und für’s Yot jede Menge Kram geschrieben, oft einfach so am Stück. Inzwischen fehlt’s mir da manchmal an Sendungsbewußtsein, manchmal an Energie, manchmal an Lust. Hier hatte ich es auch schon so einschleifen lassen, immer wenn dann zu versuchen, möglichst alles aufzuarbeiten. Aber das geht so nicht. Einfach mehr wie ein wirkliches Blog habhaben, öfter aber kürzer. Hoffe das klappt.

Heute mal was, wie die Überschrift schon sagt, zu Hail Social. Mal wieder eine amerikanische Band, die irgendwie aus der Punk-Ecke (im weiteren Sinne natürlich) kommt und New Wave beeinflusste Musik macht. Jetzt schreib ich nicht, wie’s inzwischen üblich ist, dass das schon so was von (hier abgeklärtes Wort einfügen) ist, inzwischen sind’s zudem ja auch eher die Vereinigten Königreichler, die solche Rezepturen verfolgen. Das Rezept von Hail Social war, habe ich irgendwo aufgeschnappt, so was wie 80s Synth Pop von einer 80s Metal Band zu spielen. Und wirklich, eigentlich kann ich mir das fast so eins zu eins als verlorene sagen wir mal New Order Stücke vorstellen, das kommt auch schon von dem netten melodischem, treibendem Bass und der zum Glück gar nicht an röhrenden 80s Metal angelehnten abgeklärten, etwas gleichgültigen Stimme, nur eben halt mit Gitarren und recht wuchtig, aber ähnlich melancholisch. Und das funktioniert schön, allein der Opener „Hands Are Tied“ baut sich wunderbar auf bis die Rhythmik meinen Schreibtisch durch den Raum hüpfen läßt. Übrigens auf Polyvinyl erschienen, ein Label, das ich früher eher in der Ecke netter, aber oft belangloser Emo-Pop und Konsorten gesteckt habe, aber inzwischen Platten von Saturday Looks Good To Me (prima 60s Pop), 31Knots (sagen wir mal Prog-Pop), ZZZZ (schon wieder aufgelöste Ex-Sweep The Leg meets World Inferno), Numbers (die neue Platte braucht aber niemand), xbxrx (da bin ich mir noch nicht sicher ob’s so wie bei den Numbers ist) und Of Montreal (psychedelischer aber (?) feiner Indie-Pop) auf die Welt los lässt, und damit schon einige der besseren dieses Jahr.

Das ganze gibt’s übrigens auch alles bei emusic, dem wohl derzeit besten legalen Angebot an Musik-Downloads, hatte ich glaub ich schon mal erwähnt. Dort ist übrigens inzwischen auch ein großer Teil des Touch & Go/Quarterstick Krams erhältlich. Damit wird die Spannbreite der vertretenen amerikanischen Indies noch breiter, nur noch wenige große wie Dischord [update: sind seit Nov. auch dabei] oder Sub Pop fallen mir ein, die da fehlen würden, Europäer sind eher mager gesäht. Dabei ist Emusic einerseits inzwischen eine Tochter von Universal, andererseits aber das preislich fairste (40 qualitativ hochwertige MP3s für 8 Euro nochwas) und ohne jegliche DRM-Beschränkungen. Das ist mir bei einigen Sachen inzwischen lieber, als mir die ne poplige CD oder Platte ins Regal zu stellen und sie eh nur einmal zu rippen und trotzdem zumindest zu wissen, das ein Teil der Kohle an die Bands geht. So, doch wieder recht lang geworden, das sollte erstmal reichen… Tobi
Now playing: Hail Social – No Title

Lauter laute Erlebnisse, teilweise bebildert

Ach herje, hab ich die Seite mal wieder verkommen lassen. So ist das halt bei meinem hin und her im Moment, gerade noch in der oberbayrischen Provinz und nix zu tun, dann wieder voll in die mittelfränkische Szene geworfen und gleich drauf einen Schritt zurück und in Lohn und Brot in der bayerischen Landeshauptstadt. Damit ist einerseits die finanziell angespannte Lage gelockert, wurde aber andererseits durch eine zeitlich angespannte getauscht, hmmpf.

Es lohnt sich aus verschiedenen Gründen immer, ins Kafe Kult zu fahren, die Beleuchtungsumstände für Konzertfotos sind leider keiner davon. Beziehungsweise ich muß mich da noch mehr anpassen, gerade hatte ich Available Light für mich wiederentdeckt, dann ist auf einmal so wenig available, dass ich wieder auf so ne Art Langzeitsynchronisation umsteigen muss.
So sah es zumindest bei den letzten beiden Konzerten dort aus.
Life At These SpeedsBei Shokei, Science Of Yabra und Life At These Speeds ist mir das mit dem Blitzen eh schon unangenehmer gewesen, da da mal wieder praktisch die erste Reihe mit Linsen bewaffnet war. Vielleich sollte ich mal auch fotografisch aufs Altenteil zurück ziehen. Noch ist es aber nicht so weit, deshalb gibt’s nen ganzen Haufen neuer Fotos von oben genannten Bands hier.
Leider kamen wir zu Shokei etwas zu spät, das liegt daran, dass die im Kafe Kult immer so pünktlich anfangen und ich immer so lang arbeiten muss. Selber schuld. Auf jeden Fall hat sich bei denen seit dem ich sie das letzte Mal gesehen hatte wieder die Besetzung gedreht, einen Schritt zurück sogar, und das hat nicht geschadet. Wie immer hübsch anzusehen und zu hören, kann ich nur empfehlen! Science Of Yabra waren aus der Konserve bei mir stärker hängen geblieben als ihre Tour-Kollegen von Life Without Speeds, wahrscheinlich wegen dem höhreren Wiedererkennungswert, der manchmal bei mir Rye Coalition sagte. Aber live waren Life die Gewinner, die zauberten eine wunderschöne Dynamik von der Bühne, fabelhaft.

The Yellow PressEin paar Tage später war schon wieder das Kafe Kult angesagt, dieses Mal nur zwei Bands, weil der Bus von This Ain’t Vegas deren Auftritt boykottierte. Deshalb nur The Yellow Press und als Support war so eine schwedische Schülerband, die sicher technisch tausend mal besser als die herkömmliche solche war, und auch in musikalischen Gefilden wilderte, die angenehmer sind als die der üblichen Raiffeisen-Gewinner. Macht aber nix, sie konnten trotzdem nix bei mir reissen, da zu gesichtslos, ich mich fragte, warum so etwas auf Tour geht und ich mich dann lieber abschweifenden Gesprächen mit lange-nicht-gesehenen widmetet. Yellow Press waren in ihrem optisch abgehalfterten, verbrauchtem Zustand durchaus angenehmer zu betrachten, das war dann eher auf Augenhöhe. Musikalisch auch eigenständiger, aber ich hatte sie von ihren alten Sachen kickender und weniger gröhlig in Erinnerung, und das sagt mir auch der erste Eindruck der neuen Platte. Machte aber Spaß, da sie live wirklich versuchen was zu reißen. Davon gibt es auch hier etwas zu sehen.

Natürlich hab ich zwischen diesen Konzerten und dem letzten längeren Eintrag auch anderem populärkulturellem Konsum hingegeben. Das alles wiederzugeben sprengt aber auch den Rahmen, wohl das Interesse der LeserInnen und auch mein Erinnerungsvermögen. Deshalb alles gekürzt auf das Wesentliche. Am 22.6. gab’s im K4 Spacehorse, da sind diverse Leute aus diversen San Diegoer Hardcore-Legenden-Bands versammelt, und die machen halt einfach ganz unprätentiös das, wozu sie Bock haben. Und so wie Hot Snakes die punkigeren/rockigeren Drive Like Jehu sind, sind Spacehorse die punkigeren Heroin. Nichts weltbewegendes, aber furchtbar schön down to earth und spaßig. Und da die Heroin-Paperbag-7″ die erste richtige DIY-Siebdruck-7″ war, die ich in Händen hielt, war das ne angenehme Zeitmaschine ohne Revival-Beigeschmack. Inkl. zwei Heroin-Cover-Versionen und einmal RKL.

Dann gab’s noch Les Georges Leningrad im K4, von denen ich mir auf Platte schon dachte, das ist so nicht wirklich der Bringer, aber live wird das ein Spaß, und dem war dann auch so. Umherlaufende Schlagzeuger sind eine großartige Erfindung (und leider immer wieder eine bedrohtete Art, siehe El Guapo -> Supersystem oder den Kostümklau von Hugorilla), Kopfstand machende erst recht. Davor Ariel Pink, die eher peinlich arrogant bei Schülerband(jaichwiederholmich)haftem Auftritt rüber kamen.

The Robocop KrausThe Robocop Kraus wollen es ja dieses Jahr sowas von wissen, ich dachte das war schon mit der letzten Platte so, nun aber richtig. Das kam auch etwas beim Auftritt zum Plattenrelease mit den Genetiks im K4 rüber. Souveräner als je zuvor, aber leider heißt das auch weniger überraschend und mitreißend, so ging’s zumindest auch dem Publikum, dass erst nach der Hälfte auftaute. War auf jeden Fall gelungener als der Auftritt in der Kaninchenzüchterhalle in Hersbruck, wo ich sie zuletzt erlebte. Damals hatte ich noch den Eindruck, die Robos sind wenn gerade ne neue Platte raus ist am besten (wie beim vorletzten Recordrelease im K4) und am Ende des Tourzyklus dementsprechend ausgepowert. Jetzt glaub ich fahren sie ein eher konstanteres Level, sonst geht das ja auch gar nicht. Die Abgeklärtheit steht ihnen auch ganz gut, besonders der neuen Platte. Hört sich zwar fast gar nicht mehr nach ihrem Trademarksound an (am ehesten noch „There are better lights in Hollywood“), ich hatte aber noch nie was gegen Weiterentwicklungen, und macht wie immer viel Spaß. Bei „After Laughter Comes Tears“ warte ich immer noch jedes Mal auf die Zeile „And I Can’t Stand Up And I Can’t Sit Down“ von den Comsat Angels, hihi. Zur Schlagzeugerfrage sag ich mal ganz salomonisch: der Hansi kickt besser, aber der Jo war der bessere Entertainer. Ansonsten wünsch ich den Robos alles Gute auf ihrem Weg. Hoffentlich ist die neue Abgeklärtheit da nicht hinderlich, da frag ich mich manchmal schon, was sie mit ihrem Enthusiasmus und ihrer Energie der frühen Jahre jetzt reissen könnten. Ach ja, da waren ja noch die kleinen Genetiks, die an dem Konzert noch mitspielten. Auch schon ewig dabei, auch abgeklärt, dafür immer mir mehr Punk-As-Fuck-Attitüde auf der Bühne. Das ist auch nicht unwichtig.

Schon halb auf dem Sprung nahmen wir noch Against Me!, Driving The Salt, Jupiter Jones und Try Or Die in Regensburg mit. Letztere boten eine öffentliche Probe, die danach hab ich schon zu oft unter anderem Namen mit anderen Musikern gesehen. Driving The Salt hingegen gefielen mir besser als in Zwiesel, wie gehabt nix sensationelles, aber das ist ja auch nicht beabsichtigt, ging OK. Against Me! brauchen wohl kaum ne Vorstellung, sie gehörten zu den wenigen bekannten Gesichtern, die wir in Australien getroffen haben, haben trotz enormer Exposition kein Stück Bodenhaftung verloren und sind eine der wenigen klassischen Punkrock-Bands, die ich mir noch anhören kann. Und wie zu erwarten nicht nur ich, in Regensburg war die Mälze an eine
m Montag gut gefüllt, und das mit bester Stimmung, kaum selbstdarstellerische Exzesse im Publikum zu verzeichen, was in diesen Größenordnungen schon selten ist. Und sie liesen sich auch noch klasse fotografieren :-D. Die neue Platte läuft hier auch schon öfters, ein endgültiges Urteil steht noch aus, sie wirken vielleicht reifer und rockiger, aber das paßt schon.

Danach waren wir schon in München sesshaft, das Sommerloch nahte, und wir hatten eh viel um die Ohren. Deshalb dann eher weniger, ein Tag des Festivals im Kafe Kult war dabei, das war nicht unangenehm, eher das aussenrum wie das bei so was halt ist blieben hängen, weniger die Bands. Ach ja, Kids Explode, der hoffnungsvolle Nachwuchs aus Freiburg, lies dann doch positiv aufmerken. Dann noch am selben Ort A Fine Boat That Coffin und Mock Heroic, ganz kurzfristig und uns war langweilig. War aber leider nicht meine Tasse Tee, und deshalb blieb’s langweilig. Interessanter hingegen das Konzert im alten Kuhstall bei Jakobsneuharting, da fühlte ich mich in meine Jugend zurück versetzt. Auch weil David von Subrosa sich für ein paar Songs wieder mit Natalie Flanders zu See Ya! zusammentat, um dem Gitarristen von Kenzari’s Middle Kata eine Freude zu machen. So herzig kann es in Oberbayern zu gehen. Tobi

now playing: Mahi Mahi – I Can’t Hear You