Musik:


Ted Leo morgen

Morgen verlassen wir mal wieder das Exil, und das lohnt sich hoffentlich: Ted Leo kommt nach 7 1/2 Jahren mal wieder auf den Kontinent, da müssen wir dann endlich mal dabei sein! Letztes mal (mit den Sin Eaters als Ersatz für die gerade verschiedenen Chisel) haben wir ihn wegen den doofen Anfangszeiten im Route 66 verpaßt – ebenso wie The Van Pelt, kurz bevor diese verschieden. Von Erlangen aus (damals) schafften wir es eben leider nicht, noch rechtzeitig hinzukommen, als wir um 18.00 dort anriefen, wann es denn anfängt – die sagten mir damals in ca. 15 Minuten :-((. Und der Ersatz in Stuttgart fiel wegen Schneesturms leider auch für uns aus. Auf den Van Pelt Nachfolger The Lapse mußten wir nicht so lange warten, auch wenn wir dafür ins Geschehen eingreifen mußten (und damit unser Konzertmarathon in Nürnberg starteten), damit uns so etwas nie mehr passiert (kurz davor hatten wir schon Dackelblut + Kurt, Rocket From The Crypt und Avail verpaßt aus unterschiedlichen widrigen umständen – alles verdammt wichtig damals).
Nun zur Gegenwart: Ted Leo kommt tatsächlich nach Europa, und unser altes Zweitwohnzimmer in Nürnberg ist das einzige Konzert in Süddeutschland… wir waren noch dazu seit wir zurück sind nicht mehr in Nürnberg im K4 auf einem Konzert (nur in der Desi an Silvester), so daß wir hoffentlich jede Menge vermisste Gesichter (und was noch dazu gehört) treffen. Hoffentlich wird das einer der fähigen Mischer betreuen, damit das nicht so endet wie in Berlin, wie Kerstin mir vermittelt hat: Spreeblick, Stackenblochen
Aber die Kunde aus Hamburg dort teilt ja mit, dass es auch anders geht, und irgendwie kann morgen sowieso nichts schief gehen! :-D
Now playing: Supersystem – Born Into The World

MP3 Hacks

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Touch & Go Records, bahnbrechendes alterwürdiges amerikanisches Indielabel, hat endlich mal eine richtige Webseite. Vom Design mit diesen doofen Scrollbalken abgesehen mit verdammt viel Inhalt. Das erinnert mich an die Zeiten, als ich zum ersten Mal ca. 1997 ins Internet ging und mir mal die Dischord-Seite bei Southern anschaute – soviele Informationen auf einmal… u.a. findet sich die Neuigkeit, dass Three Mile Pilot tatsächlich mal wieder an neuer Musik arbeiten sollen.
Es gibt auch MP3s von vielen Bands, und auch in guter 192k Qualität – nur leider nicht direkt verlinkt, sondern embedded für Quicktime. Da ich mir ungern den Player vorschreiben lasse und auch mir Musik lieber unter meinen Bedingungen und offline anhöre, statt sie jedes mal neu runterzuladen, hab ich mal schnell einen Blick in den Quelltext der Playerseite geworfen – und da steht z.B. mit src=“../media/3372.mp3″ eine über das ganz normale http-Protokoll abrufbare Adresse drin. Also einfach: Playerfenster der gewünschten Datei öffnen, nach der Adresse der mp3-Datei suchen, und diese so umformen, dass im Beispiel sich die Adresse http://www.tgrec.com/media/3372.mp3 ergibt. Und dann kann die auch bequem lokal gespeichert werden, wenn diese Adresse in die Adressleiste des Browsers eingegeben wird.
Hoppla, es geht ja noch einfacher: die Adresse des Playerfensters entspricht ja dem Schema http://www.tgrec.com/songs_videos/media.php?id=3372&type=audio. Also einfach „songs_videos/“ raus löschen, nach media „/“ einfügen, dann wieder „.php?id=“ löschen und „&type=audio“ durch „.mp3“ ersetzen. Das ergibt dann http://www.tgrec.com/media/3372.mp3. Das Beispiel hier ist übrigens von Supersystem, die erweiterten und auf Touch & Go umgezogenen El Guapo. Ach ja: das gesamte MP3-Verzeichnis wie auch das Video-Verzeichnis sind übrigens ungeschützt und damit kann direkt auf die Dateien zugegriffen werden, nur sind die Dateien mit Zahlen benannt, weshalb der Umweg über die Playerfenster für das konkrete Finden bequemer ist.

Andere Seite, gleiche Problemstellung: bei Dimmak öffnen sich MP3s nur in einem Pop-Up-Fenster mit eingebettetem Player, der, je nach angeforderter Datei, eine Adresse nach dem Schema http://www.dimmak.com/mp3s/dimmakmp3.php?mp3=dm052_03_MiracleChosuke_Clifton.mp3 hat. Das macht’s gleich ganz einfach: einfach den Teil „dimmakmp3.php?“ aus der URL löschen, und schon läßt sich die Datei direkt runterladen.

Es gibt bestimmt noch mehrere solcher Beispiele, beliebt ist ja auch das m3u-Spielchen, wie Beispielsweise bei Merge Records: als Link wird eine m3u-Datei angeboten, aber statt die direkt mit dem MP3-Player Deiner Wahl zu öffnen, sollte sie besser lokal gespeichert werden, mit einem Text-Editor Deiner Wahl geöffnet (wem das zu schwer ist: Datei so umbenennen, dass die Endung .m3u in .txt geändert wird, und dann öffnen), und die enthaltene Adresse wieder einfach in die Adressleiste des Browser kopieren und laden. Das geht übrigens bei .ram-Dateien für Real-Audio entsprechend, wenn der Server es unterstützt.

Die ganzen Tips setzen übrigens voraus, dass der Browser als Standard eine MP3-Datei nicht mit einem Player öffnet, sondern sie entweder speichern will oder Dir die Wahl läßt (falls dem nicht so ist: z.B. bei Firefox steht unter Extras > Einstellungen > Downloads ein Feld mit Dateitypen; dort einfach die verknüpfte Aktion für MP3 entfernen, dann hast Du wieder die Wahl).
Now Playing: Arcade Fire – Neighbourhood #2 (Laika)

Vier Bands in Esslingen

Vor zwei Wochen waren wir endlich mal wieder auf einem Konzert. Winterpause- und reisebedingt waren wir ganz schön ausgehungert, und da bot es sich für uns an, wenn wir eh mal wieder Jörg in Esslingen besuchen wollten, das am 19.2. zu tun. Denn da spielten Short Fuse, An Albatross, Dean Dirg und The Hatepinks, das lohnt sich dann schon mal für vier Bands, von denen wir dann auch zwei schon kannten. Wetterbedingt nutzen wir mal wieder die Deutsche Bahn mittels Schönes Wochenende Ticket und durften uns auf der Strecke nach München lautstarke Unterhaltungen von echten Bayern-Fans auf dem Weg zum Spiel mitanhören, das waren aber „de anständigen, net de üblichen Fußballfans“ laut Eigenaussage ;).
Das ganze Drumherum laß ich jetzt mal weg, vielen Dank auf alle Fälle an den Jörg für die Beherbergung und alles andere und an die Küchencrew für das Abendessen. Vor dem Konzerte gab’s noch ne kleinen Vortrag zur Lage des unabhängigen Jugendhauses OBW9 in Stuttgart, was zwar gut gemeint war, aber präsentationstechnisch etwas in die Hose ging.
Short Fuse sind so ne Highscore-Nachfolge-Band und machen so richtig alten Hardcore in Minor Threat Ecke, an sich OK (besser als so Youth Crew oder Metal Bollo), aber muß das so furchtbar ernst sein? So was kann man heutzutage eigentlich nicht mehr bringen, das muß einfach mit Humor gebrochen werden, und wenn ich mir das Minor Threat Video angucke dann war das eigentlich schon damals nicht so tierisch ernst.
An Albatross waren dagegen meiner Meinung nach humoristisch besser, auch wenn Kerstin denkt, die könnten das auch ernst meinen – aber das kann doch nicht sein, wenn die teilweise eine Optik wie The Darkness auf Tramp an den Tag legen. Spielten für so Screamo-Synthie-Geknüppel über erstaunliche 30 Minuten mit vielen Stretchübungen und Körpereinsatz. Der Sänger war aber für das androgyn und magersüchtig Klischee schon fast zu durchtrainiert. Kommt wohl von der Aerobik. Ein bißchen mehr Abwechslung und Wiedererkennungswert bei den Songs (mit Ausnahme der 3-4 Hits) wäre schön, aber auch so sehr unterhaltsam und lohnenswert. Aber ich würd’s nicht wie Evil Evie gleich in die Kategorie „Konzert des Jahres“ stecken.
Auch wieder sehr unterhaltsam: Dean Dirg, die wie wir das letzte Mal im Komma waren, als sie mit Yage spielten. Unglaublich: der Sänger mit Namen Doph hat sich inzwischen von eher Grischperl mit Afro zu einem echten Wolle-Petri-Verschnitt gemausert. Am Anfang haben wir den gar nicht wiedererkannt als er vor unserer Nase Tischtennis spielte. Aber auch die anderen Jungs sind optisch nahe an hochstilisierten Comic-Figuren, was dem i den Punkt aufsetzt. Musik machen sie auch, und auch wenn es eigentlich immer nur ein Song ist, den sie wiederholen, ist der ziemlich gut – sowas wie Circle Jerks auf 180 durch den Verzerrer gejagt. Auch X-Mist-Armin fand sie dann „musikalisch beeindruckend“. Und stimmungstechnisch waren sie dann die Gewinner.
Die Hatepinks konnten dann eh nur noch verlieren, ist eigentlich auch schon üblich, daß bei vier Bands die vierte verdammt viel reißen muß, um zu überzeugen. Das konnte sie sicher nicht, auch weil um die späte Stunde das Komma sich schon deutlich leerte. Musikalisch war das auch weniger New Wave, wie angekündigt, als Punkrock, so Richtung Briefs, und die Songs zündeten leider bei mir nicht richtig. Kam so nach Baukastenprinzip rüber – okayer Part an Part macht noch keinen Hit. Zumindest lobend erwähnt werden sollte noch der Einsatz um das Publikum, welches immer wieder durch Eindringen in dessen natürlichen Aufenthaltsraum animiert werden sollte.