Hail Social – s/t

Irgendwie krieg ich das nicht mehr so hin. Früher hab ich mich mal alle zwei Monate hin gehockt und für’s Yot jede Menge Kram geschrieben, oft einfach so am Stück. Inzwischen fehlt’s mir da manchmal an Sendungsbewußtsein, manchmal an Energie, manchmal an Lust. Hier hatte ich es auch schon so einschleifen lassen, immer wenn dann zu versuchen, möglichst alles aufzuarbeiten. Aber das geht so nicht. Einfach mehr wie ein wirkliches Blog habhaben, öfter aber kürzer. Hoffe das klappt.

Heute mal was, wie die Überschrift schon sagt, zu Hail Social. Mal wieder eine amerikanische Band, die irgendwie aus der Punk-Ecke (im weiteren Sinne natürlich) kommt und New Wave beeinflusste Musik macht. Jetzt schreib ich nicht, wie’s inzwischen üblich ist, dass das schon so was von (hier abgeklärtes Wort einfügen) ist, inzwischen sind’s zudem ja auch eher die Vereinigten Königreichler, die solche Rezepturen verfolgen. Das Rezept von Hail Social war, habe ich irgendwo aufgeschnappt, so was wie 80s Synth Pop von einer 80s Metal Band zu spielen. Und wirklich, eigentlich kann ich mir das fast so eins zu eins als verlorene sagen wir mal New Order Stücke vorstellen, das kommt auch schon von dem netten melodischem, treibendem Bass und der zum Glück gar nicht an röhrenden 80s Metal angelehnten abgeklärten, etwas gleichgültigen Stimme, nur eben halt mit Gitarren und recht wuchtig, aber ähnlich melancholisch. Und das funktioniert schön, allein der Opener „Hands Are Tied“ baut sich wunderbar auf bis die Rhythmik meinen Schreibtisch durch den Raum hüpfen läßt. Übrigens auf Polyvinyl erschienen, ein Label, das ich früher eher in der Ecke netter, aber oft belangloser Emo-Pop und Konsorten gesteckt habe, aber inzwischen Platten von Saturday Looks Good To Me (prima 60s Pop), 31Knots (sagen wir mal Prog-Pop), ZZZZ (schon wieder aufgelöste Ex-Sweep The Leg meets World Inferno), Numbers (die neue Platte braucht aber niemand), xbxrx (da bin ich mir noch nicht sicher ob’s so wie bei den Numbers ist) und Of Montreal (psychedelischer aber (?) feiner Indie-Pop) auf die Welt los lässt, und damit schon einige der besseren dieses Jahr.

Das ganze gibt’s übrigens auch alles bei emusic, dem wohl derzeit besten legalen Angebot an Musik-Downloads, hatte ich glaub ich schon mal erwähnt. Dort ist übrigens inzwischen auch ein großer Teil des Touch & Go/Quarterstick Krams erhältlich. Damit wird die Spannbreite der vertretenen amerikanischen Indies noch breiter, nur noch wenige große wie Dischord [update: sind seit Nov. auch dabei] oder Sub Pop fallen mir ein, die da fehlen würden, Europäer sind eher mager gesäht. Dabei ist Emusic einerseits inzwischen eine Tochter von Universal, andererseits aber das preislich fairste (40 qualitativ hochwertige MP3s für 8 Euro nochwas) und ohne jegliche DRM-Beschränkungen. Das ist mir bei einigen Sachen inzwischen lieber, als mir die ne poplige CD oder Platte ins Regal zu stellen und sie eh nur einmal zu rippen und trotzdem zumindest zu wissen, das ein Teil der Kohle an die Bands geht. So, doch wieder recht lang geworden, das sollte erstmal reichen… Tobi
Now playing: Hail Social – No Title

4 Comments

  • 1
    07.11.05 - 13:05 | Permalink

    Die kleinen Joan of Arc haben auch was auf Polyvinyl rausgebracht. Und Hail Social ist nett.

    Grüsse aus Esslingen.

  • 2
    08.11.05 - 11:23 | Permalink

    Ach, Joan Of Arc fand ich immer etwas überbewertet ;-)

  • 3
    22.11.05 - 13:22 | Permalink

    hey, hail social sind ja erstaunlich großartig. auch wenn sie mich an kindliche samstage in der badewanne in den 80ern und…ähem…hall&oats ("there she goes again/she’s a man-eater…") erinnern. ich mag das, hihi. danke für den tip :-D

  • 4
    Tobi
    24.11.05 - 23:50 | Permalink

    Ach ja, auch ein guter Vergleich. Freut mich wenn Du die noch nicht kanntest :-P