MP3 Hacks

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Touch & Go Records, bahnbrechendes alterwürdiges amerikanisches Indielabel, hat endlich mal eine richtige Webseite. Vom Design mit diesen doofen Scrollbalken abgesehen mit verdammt viel Inhalt. Das erinnert mich an die Zeiten, als ich zum ersten Mal ca. 1997 ins Internet ging und mir mal die Dischord-Seite bei Southern anschaute – soviele Informationen auf einmal… u.a. findet sich die Neuigkeit, dass Three Mile Pilot tatsächlich mal wieder an neuer Musik arbeiten sollen.
Es gibt auch MP3s von vielen Bands, und auch in guter 192k Qualität – nur leider nicht direkt verlinkt, sondern embedded für Quicktime. Da ich mir ungern den Player vorschreiben lasse und auch mir Musik lieber unter meinen Bedingungen und offline anhöre, statt sie jedes mal neu runterzuladen, hab ich mal schnell einen Blick in den Quelltext der Playerseite geworfen – und da steht z.B. mit src=“../media/3372.mp3″ eine über das ganz normale http-Protokoll abrufbare Adresse drin. Also einfach: Playerfenster der gewünschten Datei öffnen, nach der Adresse der mp3-Datei suchen, und diese so umformen, dass im Beispiel sich die Adresse http://www.tgrec.com/media/3372.mp3 ergibt. Und dann kann die auch bequem lokal gespeichert werden, wenn diese Adresse in die Adressleiste des Browsers eingegeben wird.
Hoppla, es geht ja noch einfacher: die Adresse des Playerfensters entspricht ja dem Schema http://www.tgrec.com/songs_videos/media.php?id=3372&type=audio. Also einfach „songs_videos/“ raus löschen, nach media „/“ einfügen, dann wieder „.php?id=“ löschen und „&type=audio“ durch „.mp3“ ersetzen. Das ergibt dann http://www.tgrec.com/media/3372.mp3. Das Beispiel hier ist übrigens von Supersystem, die erweiterten und auf Touch & Go umgezogenen El Guapo. Ach ja: das gesamte MP3-Verzeichnis wie auch das Video-Verzeichnis sind übrigens ungeschützt und damit kann direkt auf die Dateien zugegriffen werden, nur sind die Dateien mit Zahlen benannt, weshalb der Umweg über die Playerfenster für das konkrete Finden bequemer ist.

Andere Seite, gleiche Problemstellung: bei Dimmak öffnen sich MP3s nur in einem Pop-Up-Fenster mit eingebettetem Player, der, je nach angeforderter Datei, eine Adresse nach dem Schema http://www.dimmak.com/mp3s/dimmakmp3.php?mp3=dm052_03_MiracleChosuke_Clifton.mp3 hat. Das macht’s gleich ganz einfach: einfach den Teil „dimmakmp3.php?“ aus der URL löschen, und schon läßt sich die Datei direkt runterladen.

Es gibt bestimmt noch mehrere solcher Beispiele, beliebt ist ja auch das m3u-Spielchen, wie Beispielsweise bei Merge Records: als Link wird eine m3u-Datei angeboten, aber statt die direkt mit dem MP3-Player Deiner Wahl zu öffnen, sollte sie besser lokal gespeichert werden, mit einem Text-Editor Deiner Wahl geöffnet (wem das zu schwer ist: Datei so umbenennen, dass die Endung .m3u in .txt geändert wird, und dann öffnen), und die enthaltene Adresse wieder einfach in die Adressleiste des Browser kopieren und laden. Das geht übrigens bei .ram-Dateien für Real-Audio entsprechend, wenn der Server es unterstützt.

Die ganzen Tips setzen übrigens voraus, dass der Browser als Standard eine MP3-Datei nicht mit einem Player öffnet, sondern sie entweder speichern will oder Dir die Wahl läßt (falls dem nicht so ist: z.B. bei Firefox steht unter Extras > Einstellungen > Downloads ein Feld mit Dateitypen; dort einfach die verknüpfte Aktion für MP3 entfernen, dann hast Du wieder die Wahl).
Now Playing: Arcade Fire – Neighbourhood #2 (Laika)